Seltsame Gestalten in farbigen Gewändern schwebten durch die schimmernden Hallen und fremde Düfte schmeichelten den irdischen Nasen im neu erschaffenen Area 25 – mitten in Hagen. Fast vollständig verdeckte die (stellenweise etwas ungewöhnliche) Dekoration die silbrigen Isolationsmaterialien und ungewohnten Maschinenteile des Ausbildungsufos.
Eine schwerwiegende Zeit/Raum Parralaxeproblematik hatte den Bezirk RuhrSau dazu gezwungen, den schon längst vorbereiteten „Einstieg Schritt II“ von einer fremden Lebensformen („te-AMER“) aus einer entfernten Galaxie durchführen zu lassen. Diese hatte zum Glück versprochen, sich vorher ausreichend über irdisches Leben zu informieren um den Einstieg zum Woodbadge nicht allzu unirdisch zu gestalten.
Das ging wohl auch recht gut, sieht man von gewissen Eigenheiten bei der Nahrungsaufnahme einmal ab. Ständig mussten sich die Extraterrestrier zwischen schwierigen Themen wie den „Gruppenentwicklungsphasen“ und „Partizipation“ für mühevoll zurechtgemachtes rechtfertigen. Sätze wie „Natürlich, das ist ganz normale lilane Milch von lilanenen Kühen“ oder „Erdlinge MÖGEN doch Essen aus Gläsern und Dosen, haben wir in einem dieser 30-Sekunden-Lehrfilme gesehen, nun mach schon auf und verbrenn dir nicht die Finger“ gehörten zur üblichen Kommunikation an diesem Wochenende.
So hatten die hochmotivierten Neuleiter, die überall aus der Diözese Paderborn stammten, ihre liebe Mühe mit den Aliens. Themen wie „Stil und Kultur“ und „Reflexion“ wurden aber trotzdem mit überragend viel Spaß angegangen und seltsame Ansichten aus anderen Sternenreichen korrigiert. Unterstützt von der (natürlich künstlichen aber herrlich warmen) Frühlings-Sonntagssonne durften zudem Gruppenstunden vorbereitet, neue Spiele verinnerlicht und die Pfadfinder(Projekt-)methode angekratzt werden.
Nach und nach wuchs das vorher etwas schüchterne Neuleitergrüppchen zu einer ehrfurchtgebietenden Erdeneinheit heran und nahm sogar Infobrocken wie die „Elternarbeit“ locker mit. Ihr Gutes hatte die (teilweise) durchaus hochentwickelte Technologie der te-AMER Besucher dann auch: wer kann schon von sich behaupten, an einer Kirchendecke eine riesige HD-Präsentation mit 12 Metern Durchmesser genossen haben zu dürfen? Nach dem Start eines riesigen fliegenden UFOs in derselben?
Kurz: ein gelungenes Wochenende voller spannender Geschichten, interessanter Ideen und einer großartig kreativen Gruppe nun hoffentlich ebenso motivierter Neuleiter. Das Cordon Bleu sei mit euch.